praxis-info.ch

Das WerWasWo für Therapie,
Coaching, Supervision und Beratung

Info über Psychosynthese

Die Psychosynthese, eine transpersonale Psychologie, wurde ab 1911 vom italienischen Arzt und Psychoanalytiker Roberto Assagioli (1888 - 1974) entwickelt. 

Assagioli ging von der damals vorherrschenden Sicht der Psychoanalyse aus, dass der Mensch ein Triebwesen ist, welches einen grossen Teil seiner Energie darauf ver-wendet, seine körperlichen, sexuellen und emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen, und dass die Persönlichkeit des Erwachsenen wesentlich durch frühe Kindheitserfah-rungen geprägt wird. Assagioli fand jedoch, dass die wichtigen Erkenntnisse der Psychoanalyse nur einen Teil der Fragen und Probleme abdeckte, die seine Patient/Innen zu ihm brachten. Er beobachtete zum Beispiel, dass es ein grundlegendes Bedürfnis nach Sinn und Ausrichtung gibt im Menschen. Dass der Einzelne und die Menschheit insgesamt sich in einem Prozess der seelisch-geistigen Entwicklung befinden und dass unser zunehmendes Verständnis für unbewusste Vorgänge auf diesem fortdauern-den Weg ein hilfreicher Schlüssel ist. 

Die Grundlage von Assagiolis ganzheitlich erweitertem Menschenbild ist das Verständnis, dass neben dem Alltags-Ich ein höherer Wesenskern in jedem Menschen lebt. Dieser geistige Kern ist erfahrbar und steht in einer schöpferischen, oft schmerzhaft erlebten Spannung zum Alltags-Ich. Er versorgt unsere Entwicklung auf allen Ebenen bewusst oder unbewusst mit Wachstumsimpulsen und verursacht kreative Krisen und Entwicklungsmöglichkeiten in unserer Biographie.

In mehr als 70-jähriger Forschungsarbeit verbanden Assagioli und seine Nachfolger sein erweitertes Modell menschlicher Entwicklung mit einem sorgfältig durchdachten psychologischen System von Techniken, Prinzipien und Konzepten zur Anwendung in den Bereichen Therapie und Medizin, Erziehung und Erwachsenenbildung. Assagioli suchte eine Verbindung zwischen den wissenschaftlich analytischen Elementen der Psychologie seiner Zeit und den Inhalten der ihm bekannten mystischen und religiösen Weltanschauungen des Westens und des Ostens.

Der Schwerpunkt bei der Psychosynthese richtet sich auf die Verwirklichung der reichen Möglichkeiten, des Potentials in jedem Menschen. Dessen, was noch verborgen, oder schon dunkel ahnbar in der Seele liegt. Anhand von klaren und einfach zu praktizierenden Übungen kann der oder die Einzelne lernen mit Prägungen, mit inneren und äusseren Konflikten sinnvoll umzugehen, die kreativen und intuitiven Kräfte zu entfalten, den Willen zu stärken und die Liebesfähigkeit und Lebensfreude zu vertiefen.

zurück