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Info über Kraniosakraltherapie

Die Natur macht die besten Entwürfe. Alles, was die Natur entwirft, hat seinen Zweck und stellt die rationellste Art und Weise dar, eine Aufgabe zu erfüllen. 
(Jon Vredevoogd, Mitautor des "Lehrbuches der Kraniosakral-Therapie" von J.E.Upledger.

Kraniosakrale Arbeit war lange eine exklusive Methode der ostheopatischen Medizin. W.G. Sutherland entdeckte in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts, dass der Schädel (Cranium) rhythmische Bewegungen ausführt, die sich bis hinunter zum Kreuzbein (Sacrum) fortsetzen. Er entwickelte Techniken, mit denen er dieses System beeinflussen konnte. Anfangs der 70er Jahre bereicherte Dr. J. Upledger diese Arbeit mit neuen Erfahrungen und entwickelte in der Folge das, was wir heute Craniosacral (oder Kraniosakral) Therapie nennen. Das kraniosakrale System besteht aus dem Schädel, der Wirbelsäule und dem Kreuzbein sowie dem Flüssigkeitssystem und den Membranen. Das Gehirn und das Rückenmark sind von der Dura Mater umgeben, die als wasserdichte Membran die cerebrospinale Flüssigkeit einschliesst, in der das Gehirn schwimmt. Die Ursachen der Störungen im kraniosakralen System können schon während der Reise durch den Geburtskanal beginnen und sich in verschiedenen Komplikationen fortsetzen. In der Kraniosakraltherapie wird das aus dem Gleichgewicht geratene System aktiviert und die ursprüngliche Funktionalität wird wieder hergestellt.

Biodynamische craniosacrale Therapie
Während der biodynamischen craniosacralen Behandlung sind gezeitenartige Rhythmen im liquor cerebrospinalis (Hirn-/Rückenmarksflüssigkeit) als subtile Bewegungen im Gewebe und knöchernen Strukturen spürbar. Ressourcenorientierte Berührung würdigt diese feinen Rhythmen als profunden Ausdruck Ihrer inneren Gesundheit und nutzt sie zur Selbstregulation und Heilung. Jeder Kontakt (energetisch, verbal oder als Berührung), der sich auf die Gesundheit im Organismus einstimmt, wird als heilend empfunden. Den tiefsten Ausdruck der Gesundheit im Liquorfluss nannte Dr. Sutherland "Atem des Lebens" (breath of life). Ressourcenorientierter Kontakt lässt den Organismus diesen Atem des Lebens spüren - so kann er sich tief entspannen und die Potenz im Atem des Lebens zur Neuorganisation und Heilung nutzen. Die innere Gesundheit bekommt wieder Raum, Beschwerden können sich von innen heraus lindern oder lösen.  (Text biodynamische craniosacrale Therapie: Jhari Sophia Kambylis D-80804 München-Schwabing)

Das craniosacrale System im menschlichen Körper 
Das craniosacrale System ist ein physiologisches System, das sich aus folgenden anatomischem Bestandteilen zusammensetzt:
- die Meningealmembranen
- die Knochenstrukturen, an denen die Meningealmembranen (die Häute von Gehirn und Rückenmark) befestigt sind
- die weiteren nicht-ossären (= nicht knöchernen), eng mit den Meningealmembranen verbundenen bindegewebigen Strukturen
- die Zerebrospinalflüssigkeit (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit)
- alle zur Herstellung, Resorption und als Speicher der Zerebrospinalflüssigkeit dienenden Strukturen.

Das craniosacrale System steht in enger Verbindung mit folgenden Systemen des Körpers, die es beeinflusst und von denen es beeinflusst wird:
- Nervensystem
- Muskelskelettsystem
- Gefässsystem (Blutkreislauf)
- Lymphsystem 
- Endokrines System (Drüsen)
- Respirationssystem (Atem)

John E. Upledger: "Strukturelle oder funktionelle Anomalien in einem dieser Systeme können das Kraniosakralsystem beeinflussen. Anderseits haben strukturelle oder funktionelle Anomalien im Kraniosakralsystem zwangsläufig schwerwiegende und oft schädigende Auswirkungen auf die Entwicklung oder Funktion des Nervensystems, insbesondere des Gehirns, zur Folge. Das Kraniosakralsystem stellt das 'innere Milieu' für die Entwicklung, das Wachstum und die Funktionsfähigkeit des Gehirns und es Rückenmarks zur Verfügung, vom Moment der embryonalen Formgebung bis zum Tod."

Der Craniosacral-Rhythmus
Das Craniosacral-System ist durch eine ständige rhythmische Bewegungstätigkeit während des ganzen Lebens gekennzeichnet. Sie ist nicht mit den physiologischen Atembewegungen verwandt und stellt eine vom Kreislauf gesonderte Tätigkeit dar. Der Craniosacral-Rhythmus ist eine physiologische Bewegung, d.h. sie findet unbewusst und ungewollt statt und entzieht sich so unserer bewussten Kontrolle. Der Craniosacral-Rhythmus lässt sich mit den Händen ertasten - am leichtesten am Kopf, mit einiger Übung auch überall am Körper. Die normale Frequenz beträgt zwischen 6 und 12 Zyklen pro Minute. Bei eingeschränktem Gesundheitszustand oder unter starker Mediamenten-Einwirkung lassen sich auch Werte ausserhalb dieses Bereiches feststellen. Im Gegensatz zu Kreislauf- und Atemrhythmus zeigt der Craniosacral-Rhythmus kaum Veränderungen bei kurzfristigen Anstrengungen, Gemütserregungen usw. Der Craniosacral-Rhythmus kann durch störende Einflüsse in senem normalen Verlauf gestört werden. Solche Restriktionen können z.B. in den Bindegeweben durch Entzündungen oder Adhäsionen (Verklebungen) entstehen. Die physiologische Eigenbewegung des Craniosacrale Rhythmus wehrt sich gegen solche Restriktionen. Die Auflösung einer Restriktion gilt als positives therapeutisches Ergebnis. Man unterscheidet starre und elastische Restriktionen, bzw. Barrieren. "Starre Barrieren" repräsentieren knöcherne Probleme, "elastische Barrieren" repräsentieren abnormale Membranspannungen. 

Anatomische Grundlagen der Craniosacral-Therapie
Die Bezeichnung "Craniosacral" bezieht sich auf die Körperbereiche, auf denen in der Craniosacral-Therapie die Aufmerksamkeit hauptsächlich liegt. der Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum). Gehirn und Rückenmarksnerven sind von einer Haut, der harten Hirnhaut (Dura mater encephali) und der harten Rückenmarkshaut (Dura mater spinalis) überzogen. In dieser Haut befindet sich auch die zerebrospinale Flüssigkeit (Liquor), die Gehirn und Rückenmark umfliesst und, zusammen mit der Dura mater, schützt. Produktion und Absorption der zerebrospinalen Flüssigkeit bewirkt einen wechselnden Druck innerhalb der Dura mater. Dieser Druckwechsel wird als craniosacraler Rhythmus oder als craniosacrale Bewegung bezeichnet. Auch alle Organe und Muskeln im Körper sind von Membranen, sogenannten Faszien umhüllt, und durch diese Faszien auch miteinander verbunden und in ihrer Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit voneinander abhängig. Die Craniosacral-Therapie geht davon aus, dass die Verbindungen der einzelnen Schädelknochen (Schädelnähte) beim Erwachsenen nicht entsprechend schulmedizinischer Annahme unbeweglich sind, sondern, dass sie vom wechselnden Druck der zerebrospinalen Flüssigkeit in der Dura mater beeinflusst werden.

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